Eine total politische Privatangelegenheit
Ein Stück von Rupert Henning und Florian Scheuba
Eine ironische Abrechnung und ein Schlagabtausch zwischen in mancherlei Hinsicht „linken“ Vätern und Söhnen. Mit einer Ideologie in der Rolle der komischen Alten und einem Hund, der versucht, mit dem Schwanz zu bellen.
Auf tote Hunde haut man eigentlich nicht hin. Tun wir ja auch nicht. Weil der Hund unserer Ansicht nach nämlich nicht tot ist. Höchstens scheintot. Eigentlich sollte man ihn schon gar nicht hauen, wenn er noch lebt, weil das an sich nicht sehr nett ist. Aber da liegt halt der Hund begraben, weil er bettelt ja förmlich darum. Vielleicht braucht er es auch irgendwie ab und zu. Wenn die Identität fast vor die Hunde geht zum Beispiel. Kurz gesagt, es dreht sich also um den Sozialismus. Unter anderem. Jemand hat einmal gesagt, wer vor seinem dreißigsten Lebensjahr niemals Sozialist war, hat kein Herz. Und wer nach seinem dreißigsten Lebensjahr noch Sozialist ist, hat keinen Verstand. Das ist natürlich ziemlich polemisch, aber immerhin ein Ansatz für eine Auseinandersetzung, auch wenn es sich nach Zynismus anhört, der aber bekanntlich dann entsteht, wenn ein heißes Gefühl kalt geduscht wird. Deshalb handelt unsere Geschichte auch von einem Vater und seinem Sohn, da gibt es fast naturgemäß einen ganzen Haufen heiße Gefühle und kalte Duschen gibt es selbstverständlich auch. Vor allem, weil es bei den beiden ständig um die Sache mit dem Sozialismus und dem Herz und dem Verstand geht. Weil ihnen quasi ununterbrochen die Politik ins Leben pfuscht. Die Partei. Die echten und die falschen Genossen. Von wegen „Freundschaft“. Jedenfalls kann es der Papa irgendwann nimmer richten und der Sohn auch nicht und prompt kommt die ganze Wahrheit ans Licht. Und dann noch eine. Und noch eine. Und dann ganz eine andere. Bis sich kein Schwein mehr auskennt. Bis zum totalen Identitätsverlust sozusagen. Genau wie im echten (sozialdemokratischen) Leben.
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